Augen.Blick.Raum

Sitzen Sie gerne in oder gegen die Fahrtrichtung?

... fragt Benno Reifenberg die Zuhörer des Hessischen Rundfunks
in seinem Beitrag am 26. November 1961 und erläutert dazu:

„Wenn wir nach vorwärts blicken, dringen wir in die Landschaft ein,
wir erschließen sie uns, noch ehe wir sie mit dem Zug erreicht haben.

Schauen wir rückwärts, dann fühlen wir fortwährend wachsenden Abstand,
müssen von einem kaum erhaschten Besitz Abschied nehmen.

Nach vorne sehend bleibt unsere Aufmerksamkeit wach,
ja die Neugierde regt sich, wir sind aktiv im Wahrnehmen der Einzelheiten,
sind auch ungeduldig, das nur Erahnte leibhaftig vor uns zu haben.

Der Blick des Rückwärtsgewandten haftet länger,
fast hätte ich gesagt,
treuer an den Zusammenhängen der Landschaft,
er begreift ihre entscheidenden großen Linien,
und sie sind es, die sich einprägen, die behalten werden,
zum Nachdenken locken, ja zum Träumen.“