Augen.Blick.Raum

"Wir sind nicht mehr in der Landschaft, sie ist nicht mehr um uns herum,
sondern wir sind hier, sie, die Landschaft, ist dort." (Bernd Schwering)

Seit die Möglichkeit der Eisenbahnfahrt besteht, befaßt(e) man sich in Grafik und Malerei mit dem Blick aus dem Zugfenster eher selten. Besonders hervorzuheben sind hier die "Vorbeifahrlandschaften" von Bernd Schwering, die dieser Anfang der 1970er Jahre vorstellte. Sie finden bis heute immer wieder den Weg in Ausstellungen.

Bernd Schwering reflektierte sein mobiles Landschaftserleben dabei in Formaten zwischen 26x35 und 90x125cm mit Bleistift auf Papier, mit Acryl auf Leinwand und durch Serigrafien (Siebdrucke).

Wer zum Beispiel bei den Serigrafien Überführung, Im Grünen, Durchblick, Raps und Abend "genau hinschaut, wird bemerken, daß diese Blätter nichts mit `Fotorealismus` zu tun haben, sondern fein durchgezeichnet sind und daß sich selbst feste Gegenstände
in durchsichtig verschiedenfarbige Strichlagen auflösen und sich wieder zusammenfügen, daß der Eindruck von Bewegung entsteht.
Die technische Methode - nämlich das Aufspalten eines fotografischen Vorbildes in bis zu 30 Bildebenen, von denen jede einzelne konkret durchgearbeitet wurde, und das spätere Zusammenfügen dieser Ebenen zu einem neuen Gesamtbild auf Papier, in dem allerdings die Methode der Aufspaltung noch vermittelt ist - entspricht etwa dem Erleben einer Landschaft, die man real durchfährt und von der sich laufend neue Gesichtspunkte abspalten." (Ottmar Bergmann)

"Die Bewegungsschärfe, wie die Fotografen sagen, vermittelt den Eindruck, als führe man an der Landschaft vorbei. Eine ungewöhnliche Spannung: Vorn Bewegung, hinten starre Präzision." (Helmut R.Leppin)

"Das Bernd Schwering auszeichnende nuancenreiche reliefartige Druckbild (ist) einem pointilistischen Gemälde vergleichbar" … es handelt sich um "Grafiken, die nicht nur durch künstlerische Qualität bestechen, sondern jedes für sich einen Beweis grafischer Druckkunst darstellt, die in ihrem technischen Aufwand ihresgleichen suchen." (Bernd Slutzky)

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