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Fund des Monats > 2020

«RUSSLAND AUS DEM ZUGFENSTER» © 2011 Anton Lange, Fotograf


Wladimir Jakunin (Präsident der Russischen Eisenbahnen) : „Das Projekt „Russland aus dem Zugfenster" löst bei mir besondere Gefühle aus. Der Grund: Es steckt so viel Seele drin. Die Menschen, die an dem Werk mitgewirkt hatten, fühlten sich an etwas Besonderem beteiligt. Wahrscheinlich, weil dieses Vorhaben nicht nur Russlands geographische Weiten und seine Schönheit zeigt, sondern auch in die Geschichte des Landes hineingeht und Brücken zwischen Gegenwart und Vergangenheit schlägt. 2006 schilderte uns der bekannte russische Fotograf Anton Lange seine Idee, mithilfe der Eisenbahn ein Fotoband über Russland zu erstellen. Unser Interesse war geweckt und wir organisierten innerhalb von dreieinhalb Jahren mehr als 30 Reisen. Bereist wurden nicht nur die weltweit bekannte Orte wie der Baikalsee oder das Ural-Gebirge, sondern schwer erreichbare Regionen, die nicht jedem Russe ein Begriff sind. Jetzt präsentieren wir Ihnen ein aus Hunderten Teilen zusammengestelltes Bild Russlands. Nach unserer Auffassung gibt diese Fotostrecke, die weit mehr ist als die herkömmlichen Bilder aus Zeitungen und Zeitschriften, am besten Aufschluss über die Größe unseres Landes. Ich bin überzeugt: Es findet sich kein einziger Mensch, den diese Bilder gleichgültig lassen.
Kommen Sie mit auf eine aufregende Reise !“
Anton Lange: „Die Eisenbahn ist schon seit langem nicht aus unserem Alltag wegzudenken. Dabei ist die Bahn nicht nur das erschwinglichste Verkehrsmittel, sondern bietet auch die Möglichkeit, Neues zu erfahren und einen Einblick in das Leben des Landes zu nehmen. Sich auf ein Abenteuer einzulassen und viel Neues zu entdecken; nicht einfach von A nach B zu fahren, sondern auch einen Ausflug in die Natur, Geographie, aber auch in die Geschichte, Ethnographie und Kultur des Landes zu unternehmen...
Diese Ausstellung vermittelt keinen speziellen Aspekt und beinhaltet auch keine extremen Fotos.
Sie zeigt keine Aufnahmen aus der Luft, dem Weltall oder der Unterwasserwelt. Auch sind keine Dschungel oder Vulkane zu sehen. Die Eisenbahn... eine der gewöhnlichsten Erscheinungen unseres Alltags - gerade das ist nach meiner Einschätzung ihre größte Stärke und ihr Charme. Denn jeder von uns hat mindestens einmal in seinem Leben aus einem Zugfenster geschaut. Dieses außergewöhnliche Projekt, das wir jetzt gemeinsam mit der Russian Railways vorstellen dürfen, ist eine mehr als drei Jahre lange Bahnreise durch Russland. „Russland aus dem Zugfenster" bedeutet nicht nur, dass die Motive durch das Fenster eines Reisewaggons oder einer Lokomotive entdeckt wurden. Es handelt sich ganz einfach um eine Reise mit der Bahn. Ich denke, Russian Railways ist das einzige Unternehmen, dass dank seiner Größe, strukturellen Verbreitung und als Teil des Alltagsleben in Russland diesem Projekt gewachsen ist. Für die Verwirklichung dieses Vorhabens waren eine gemeinsame künstlerische Idee und Verständnis für die Aufgabe erforderlich. Russian Railways hat einen für so ein riesiges Unternehmen seltenen Enthusiasmus, aber auch Motivation aufgebracht. Dieses Projekt ist ein einzigartiges Beispiel für eine kreative Zusammenarbeit. Deshalb bedanke ich mich ganz herzlich bei der Leitung und den Mitarbeitern des Unternehmens, die uns dabei geholfen haben.
Warum schauen wir bei einer Zugreise so gerne durch das Fenster? Ich denke, der Wechsel der Landschaften führt dazu, dass in uns eine Assoziationskette in Gang gesetzt wird. Sobald eine schöne Landschaft vorbei-huscht, wollen wir Halt machen und etwas länger an diesem Ort verharren, aussteigen und einfach auf diesem Flecken Erde stehen bleiben... Oder auch in jenem Fluss baden... Oder Fisch an jenem Bahnhof kaufen... Doch der Zug rast weiter und hinterlässt einen eindrucksvollen Nachgeschmack.
Der Bilderrausch, auf Zelluloid gebannte Situationen und die Möglichkeit, tiefer in die Wandelgänge der eigenen Assoziationswelt vorzudringen - darin besteht meiner Meinung nach der Hauptsinn des Projekts „Russland aus dem Zugfenster".

Quelle: http://phototrain.ru/de/page/about/author/



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